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«Mein Hund hört nicht» - Missverständnisse über Gehorsam und wie du ihn aufbaust

  • Autorenbild: Wanda
    Wanda
  • 28. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit

Es gibt kaum eine Aussage, die Hundetrainer häufiger hören als: «Mein Wauwau hört nicht!». Doch die vermeintliche Ungehorsamkeit deines Gefährten ist oft kein Ausdruck von Sturheit oder Boshaftigkeit. Vielmehr sind Missverständnisse in der Kommunikation, mangelnde Übung oder überhöhte Erwartungen die wahre Ursache. In diesem Artikel klären wir gängige Irrtümer auf und geben dir praktische Tipps, wie du den Gehorsam deines Kuschelmonsters nachhaltig aufbauen kannst.



1. Die Welt aus Sicht deines Kameraden

Hunde denken und lernen anders als wir Menschen. Sie verbinden Signale direkt mit einer bestimmten Situation, einem Kontext oder einem Ort. Wenn dein Fellbündel zum Beispiel zu Hause perfekt auf «Sitz» reagiert, heißt das nicht, dass er es auch in einem belebten Park schafft.

Tipp: Sei dir bewusst, dass dein Pfotenfreund generalisieren lernen muss. Das bedeutet, dass du Signale an verschiedenen Orten, in unterschiedlichen Situationen und mit variierenden Ablenkungen üben solltest.


2. Geduld und realistische Erwartungen

Ein häufiger Fehler ist es, zu schnell zu viel von deinem Felltier zu erwarten. Dein Begleiter braucht Zeit, um neue Verhaltensweisen zu lernen und sie zu verinnerlichen. Ein Überfordern deines besten Freundes kann dazu führen, dass er blockiert oder vermeintlich «nicht hört».

Tipp: Arbeite in kleinen Schritten und baue die Schwierigkeit langsam auf. Belohne deinen Wuffi für kleine Fortschritte und sei geduldig – Training ist ein Prozess, kein Sprint.


3. Klare und konsistente Kommunikation

Unklare Signale sind eine der Hauptursachen für Missverständnisse. Wenn ein Signal wie «Hier» mal bedeutet, dass dein Flokati zu dir kommen soll, und ein anderes Mal, dass er einfach nur in der Nähe bleiben soll, verwirrst du ihn. Ebenso kann ein falscher Tonfall oder eine uneindeutige Körpersprache das Verständnis erschweren.

Tipp: Nutze klare, eindeutige Signale und achte darauf, dass deine Stimme und Körpersprache das Gesagte unterstützen. Wiederhole dich nicht ständig, sondern gib deinem Fellknäuel Zeit, zu reagieren.


4. Motivation finden

Jedes Fellbündel hat unterschiedliche Motivatoren. Während einige Kuschelmonster für ein Leckerli alles tun, sind andere eher durch Spielzeug oder Lob motivierbar. Wenn dein Zottelbär nicht auf dich hört, liegt es möglicherweise daran, dass die angebotene Belohnung für ihn nicht attraktiv genug ist.

Tipp: Finde heraus, was dein Wuffi am meisten liebt, und setze diese Belohnung gezielt ein. Variiere die Belohnungen, um sie spannend zu halten.


5. Ablenkungen kontrollieren

Viele Felltiger können in einer ruhigen Umgebung gut gehorchen, sind aber in ablenkungsreichen Situationen überfordert. Andere Hunde, fremde Gerüche oder ungewohnte Orte können dazu führen, dass sie ihre Umgebung spannender finden als dich.

Tipp: Trainiere dein Fellknäuel zunächst in einer reizarmen Umgebung. Steigere die Ablenkungen schrittweise, indem du das Training z. B. auf einen belebteren Weg oder in den Park verlagerst. Belohne dein Kuschelmonster, wenn es trotz Ablenkungen auf dich reagiert.


6. Die Bedeutung von Timing

Dein Stubenwolf verknüpft Lob oder Korrekturen mit dem Verhalten, das er gerade zeigt. Wenn du deinen Wauwau erst längere Zeit nach einer gewünschten Handlung belohnst, versteht er nicht, wofür er belohnt wird.

Tipp: Belohne deinen besten Freund sofort, wenn er das gewünschte Verhalten zeigt. Ein Markerwort wie «Ja!» oder ein Klicker kann helfen, das Timing zu verbessern.


7. Konsequenz ist Schlüssel

Inkonsequenz führt zu Verwirrung und Unsicherheit. Wenn du deinem Schnuffel einmal erlaubst, etwas zu tun, und es ein anderes Mal verbietest, wird er nicht verstehen, was von ihm erwartet wird.

Tipp: Setze klare Regeln und halte dich daran. Alle Familienmitglieder sollten die gleichen Signale und Regeln anwenden.


8. Spaß und positive Verstärkung

Gehorsam sollte für dein Fellknäuel keine langweilige Pflicht sein, sondern etwas, das ihm Spaß macht. Ein Pfotenfreund, der gerne mit dir zusammenarbeitet, wird motivierter sein, auf dich zu hören.

Tipp: Gestalte das Training spielerisch und abwechslungsreich. Nutze Spiele, Suchaufgaben oder kurze Trainingseinheiten, um dein Kuschelmonster zu motivieren.



🌟 Fazit

Wenn dein Fellbündel nicht hört, liegt das meist nicht daran, dass es stur oder «ungehorsam» ist. Vielmehr sind klare Kommunikation, Geduld, Motivation und gezieltes Training der Schlüssel, um einen zuverlässigen Gehorsam aufzubauen. Sieh das Training als gemeinsame Reise, die eure Bindung stärkt, und freue dich über jeden kleinen Fortschritt. Mit der richtigen Herangehensweise wird dein Fellknäuel schon bald freudig auf dich hören – und das nicht nur, wenn ein Leckerli in Sicht ist.

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